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Ausstellung im Bochumer Kulturrat e.V., 6. März – 5. April 2002. Kuratiert von Christoph Kivelitz.
Einführungsrede:
Beginnen wir unsere Betrachtungen der Installation, die Hundefaenger für das Kulturmagazin Lothringen geschaffen hat, mit einer Fragestellung: Gibt es in unserem Umfeld noch Landschaft, wie ist eine solche zu bestimmen, und wie erleben wir sie? Gerade in Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet drängt sich ein skeptischer Einwurf auf. Landschaft kommt allenfalls noch in Bruchstücken oder als kulissenhafte Inszenierung vor. Wald erweist sich als bloßer Paravent, der sich hinter der nächsten Straßenbiegung zu lüften scheint, um erneut städtische Siedlungen oder Gewerbegebiete auftauchen zu lassen. Und der letzte schöne Landstrich ist per Dekret zum "Naturpark" erhoben, der regelmäßig der Invasion der Stadtbewohner ausgesetzt ist und dessen Erhaltung gleichzeitig strenge Baugesetze gewährleisten sollen. Ausgerechnet im Ruhrgebiet kursiert daneben das Wortkonstrukt "Wohn- und Gewerbepark", das im Rückgriff auf das Konzept der Gartenstadt ein harmonisches Ineinander von Wohnen, Arbeiten und natürlicher Umgebung und damit eine Versöhnung suggeriert.
Schon die Theorie der romantischen Landschaftsmalerei hat erwiesen, dass Landschaft in Wahrheit aus dem Kopf stammt, eine ästhetische Vorstellung ist. Wir verstehen die Landschaft gewöhnlich als eine Realität, die man durchqueren und in der man sich aufhalten und wohlfühlen kann, die also als Gegebenheit außer uns besteht. Doch das Vorstellen und Erleben von Landschaft verbindet sich zwangsläufig mit einer subjektiven Komponente. Man muss sich in die Landschaft hineinbegeben, um sie in ihren Auswirkungen auf den eigenen Körper und die individuelle Stimmung zu erfahren. Der Reisende löst sich aus seiner vertrauten Umgebung und tritt einem anderen entgegen. Den Aufbruch in das Fremde sucht er gleichwohl durch Bekanntes und Geläufiges zu bezwingen und zu beherrschen.
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